Kleine Pausen, große Wirkung

Kleine Pausen, große Wirkung

September 26, 2024 Nuggets 0

In einer kürzlich durchgeführten Supervision haben wir uns systemisch mit dem Thema Pausen und Dankbarkeit auseinandergesetzt. Dabei entstand eine Erkenntnis, die ich gerne als „das Nugget“ bezeichne: Eine Pause vom Alltag muss nicht immer eine Stunde, ein Wochenende oder gar ein Urlaub sein. Manchmal reicht bereits ein kurzer Moment der Achtsamkeit – eine bewusste Tasse Tee, ein Spaziergang oder ein paar tiefe Atemzüge –, um uns wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Die Bedeutung von Pausen im Alltag

In unserer schnelllebigen Welt neigen wir dazu, Pausen als Luxus zu betrachten, den wir uns erst nach getaner Arbeit „verdienen“ müssen. Doch diese Haltung führt oft dazu, dass wir uns überfordern und unsere Batterien erst dann aufladen, wenn sie bereits leer sind. Dabei sind Pausen keine Belohnung, sondern eine Notwendigkeit – sie sind der Raum, in dem wir regenerieren, reflektieren und neue Energie schöpfen können.

Pausen müssen jedoch nicht immer groß und aufwendig sein. Genau das war der Kern unserer Erkenntnis in der Supervision: Es geht nicht um die Länge der Pause, sondern um ihre Qualität. Eine bewusste Pause kann schon in wenigen Minuten eine erstaunliche Wirkung entfalten.

Kleine Rituale für mehr Achtsamkeit

Während unserer systemischen Betrachtung haben wir verschiedene Möglichkeiten identifiziert, wie solche Mini-Pausen in den Alltag integriert werden können. Hier einige Beispiele:

  • Eine achtsame Tasse Tee oder Kaffee: Statt den Kaffee nebenbei zu trinken, nimm dir einen Moment Zeit, um das Aroma wahrzunehmen, die Wärme der Tasse zu spüren und den Geschmack bewusst zu genießen.
  • Ein kurzer Spaziergang: Selbst ein fünfminütiger Gang an der frischen Luft kann Wunder wirken. Bewegung und Natur helfen dabei, den Kopf freizubekommen und neue Perspektiven zu gewinnen.
  • Bewusste Atemzüge: Schließe für einen Moment die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft ein- und ausströmt. Schon drei tiefe Atemzüge können Stress reduzieren.
  • Dankbarkeit üben: Nimm dir einen Augenblick Zeit, um über etwas nachzudenken, wofür du dankbar bist – sei es ein gelungenes Gespräch, ein schönes Erlebnis oder einfach das Gefühl von Sonnenstrahlen auf deiner Haut.

Dankbarkeit als Verstärker

Ein weiterer Aspekt unserer Reflexion war die Rolle von Dankbarkeit in Verbindung mit Pausen. Dankbarkeit lenkt unseren Fokus auf das Positive im Leben und hilft uns dabei, den Moment bewusster wahrzunehmen. Wenn wir kleine Pausen mit einem Gefühl der Dankbarkeit verbinden – etwa für die Zeit, die wir uns gerade nehmen dürfen –, verstärkt sich ihre Wirkung spürbar.

Dankbarkeit ist wie ein Anker: Sie holt uns aus dem Gedankenkarussell heraus und bringt uns zurück ins Hier und Jetzt. In Kombination mit einer achtsamen Pause entsteht so ein kraftvoller Moment der Regeneration.

Die systemische Perspektive: Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

Aus systemischer Sicht sind es oft die kleinen Veränderungen im Alltag, die langfristig eine große Wirkung entfalten können. Eine kurze Pause verändert nicht nur unser eigenes Befinden; sie kann auch unsere Interaktionen mit anderen positiv beeinflussen. Wenn wir ausgeglichener sind, kommunizieren wir klarer, reagieren gelassener und schaffen eine angenehmere Atmosphäre – sei es im Team oder im privaten Umfeld.

Die Erkenntnis aus unserer Supervision zeigt: Wir müssen nicht darauf warten, dass sich große Zeitfenster für Erholung auftun. Stattdessen können wir kleine Inseln der Achtsamkeit schaffen – jederzeit und überall.

Fazit: Die Kraft der kleinen Momente

Pausen müssen weder lang noch kompliziert sein. Manchmal reicht schon eine bewusste Tasse Tee oder ein paar tiefe Atemzüge aus, um Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Indem wir diese kleinen Momente mit Dankbarkeit verbinden, schaffen wir nicht nur Erholung für uns selbst, sondern auch mehr Gelassenheit und Freude im Umgang mit anderen.

Die Einladung lautet also: Nimm dir heute bewusst einen kleinen Moment Zeit für dich – sei es durch einen achtsamen Atemzug oder einen kurzen Spaziergang. Diese kleinen Nuggets des Alltags haben das Potenzial, dein Wohlbefinden nachhaltig zu steigern.